Von Klosterkirche bis Kirchneubau

Bis zum Ende des 1. Weltkrieges lebten nur wenige Katholiken in Ribnitz-Damgarten, die sich sonntags in den Wohnungen der gläubigen Familien trafen. Mit dem Strom der Vertriebenen aus Schlesien, Sudetendeutschland und der Slowakei nahm auch die Zahl der Katholiken in Ribnitz-Damgarten zu. Jahrelang waren sie zu Gast in der Klosterkirche St. Klaren.

Erst der chronische Devisenmangel der DDR und das Bonifatiuswerk ermöglichten den Bau unserer Kirche auf dem Grundstück Neuhöferstraße 4. 1984 war die Grundsteinlegung und am 10.02.1985 die Kirchweihe durch Bischof Heinrich Theissing.

Zu unserer Gemeinde gehören ca. 1200 Gläubige. Inzwischen sind es die Nachfahren der Vertriebenen, die den Kern der Gemeinde bilden und diese sind bereits in Ribnitz-Damgarten und Umgebung geboren.

Ehrenamt ist in unserer Gemeinde eine Selbstverständlichkeit. Das betrifft fast alle Aktivitäten der Gemeinde, ganz gleich ob Küsterdienst, das Organistenamt, den Fahrdienst der Älteren in der Umgebung wohnenden Gemeindemitglieder, ja selbst die Kirchen- und Geländereinigung. Fachkundige Mitglieder des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes und viele Freiwillige kümmern sich um den baulichen Zustand der Kirche und des Geländes und legen Hand an, wenn Bedarf besteht.

Nachdem die Altarraumfenster mit den 4 Elementen gestaltet wurden, wünschen wir uns ebenfalls die Gestaltung der restlichen Kirchenfenster.

Unsere Kirche

Fast vier Jahrzehnte feierte unsere katholische Gemeinde ihren Gottesdienst in der Klosterkirche. Diese ist vor mehr als 650 Jahren für den Klarissenorden an der Ostgrenze Mecklenburgs erbaut worden. Die Weihe erfolgte am 04. Februar 1320 durch den Schweriner Bischof.

Nach vielen Fehlversuchen bot endlich das Sonderbauprogramm der katholischen Kirche die Möglichkeit, für unsere Diasporagemeinde eine angemessene Kirche zu bauen. Die finanziellen Mittel kamen weitgehend vom Bonifatiuswerk in Paderborn. Die Gemeinde selbst hat durch Arbeitseinsätze und Geldspenden ihren Anteil an diesem Gotteshaus. Die Projektierung übernahm der ZBO Landbau Ribnitz-Damgarten (später Hoch- Und Tiefbau Ribnitz-Damgarten GmbH & Co. KG), wobei Herr J. Schütt (Born) als Architekt die Verantwortung trug. Die Bauausführung erfolgte durch die PGH "Neuer Weg" Marlow (später Hauth & Co. GmbH Marlow).

Die Gestaltung des Innenraumes geschah unter Mitarbeit von Herrn G. Heidrich aus Warnemünde.

Viele Helfer und Freunde außerhalb der Gemeinde haben dankenswerterweise mit dazu beigetragen, dass diese Kirche entstehen konnte.

Im Frühjahr 1983 wurde der Pfarrgarten von der Gemeinde geräumt, um für den Bau der Kirche Platz zu schaffen. Die Grundsteinlegung war am 18. März 1984, wobei ein Stein aus der Ostsee die Verbundenheit mit diesem Land an der See zeigen sollte.

Die Kirchweihe erfolgte durch Bischof Heinrich Theissing am 10. Februar 1985 – fast auf den Tag genau 665 Jahre nach der Weihe der Klosterkirche.

Die von der Fa. Jehmlich aus Dresden gefertigte Orgel konnte am 4. Mai 1991 geweiht werden.

Das Kreuz stammt von Hildegard Henrichs aus Erfurt. Ursprünglich geschaffen für die Krankenhauskapelle St. Hedwig in Berlin, hing es viele Jahre in der katholischen St. Christopherus Kirche in Damgarten, die am 12. Mai 2001 profaniert wurde.

Unter dem Altar sind Reliquien von Bischof Ansgar, von Papst Innozenz XI. und von römischen Märtyrern eingesenkt.

Die Strahlenkranzmadonna stammt aus dem norddeutschen Raum und ist fast 600 Jahre alt.

Der Kreuzweg wurde von C. Steinmann aus Bützow gestaltet.

Die Fenster im Altarraum wurden von Frau Dähne aus Berlin entworfen. Die Ausführung übernahm 2003 die Gestaltungswerkstatt Schmidt, ebenfalls aus Berlin.

Die Apostelkreuze sind in Steine von der Ostsee geschlagen. Es wurde angestrebt, das Material und die Tradition dieses Landstriches an der See bei der Gestaltung der Kirche zum Tragen zu bringen.

Am 4. Juli 2011 wurde auf dem Turm unserer Kirche das Kreuz – gefertigt von der Stahl-Bau Ribnitz GmbH - befestigt. Am Sonntag zuvor wurde es während der Hl. Messe im Beisein der Gemeinde feierlich geweiht und seiner Bestimmung übergeben. Seitdem zeigt es an, dass in diesem Haus Gottes Menschen im Zeichen des gekreuzigten Erlösers zu Gebet und Feier zusammen-kommen.

Am 25. Nov. 2012 – dem Fest Christkönig – feierten wir die Weihe unserer neuen Kirchenglocke mit einem feierlichen Gottesdienst.

Die Apostelbilder in den Fenstern gestaltete Frau Marie-Luise Hartmann – Textilgestalterin aus unserer Gemeinde. In der Hl. Messe am 10. Mai 2015 wurden sie gesegnet.

All das ist geschaffen, damit die Menschen hier zu Ruhe und Gebet finden.



powered by webEdition CMS